Am 19.9.2008, direkt nach der Auftaktveranstaltung zur Woche des bürgerschaftlichen Engagements, waren neun engagierte Menschen bei Bundespräsident Horst Köhler zu Gast. Monika Röhr, eine dieser Personen, hat uns eine sehr nette E-Mail dazu geschrieben, die wir hier gern mit ihrem Einverständnis auszugsweise veröffentlichen:
"Für mich war diese Berlinreise etwas ganz besonderes. Die Preisverleihung an alle Kinder, die auch in jungen Jahren schon ehrenamtlich so aktiv sind, fand ich bewundernswert.
Ich hätte nicht sagen können, welcher der acht Gruppen ich meine Stimme gegeben hätte, alle waren sie ganz toll. ... Die zwei Tage Berlin werde ich lange in Erinnerung behalten und natürlich meine Einladung zum Bundespräsidenten ganz besonders. Ihnen und dem ganzen Team, die mir alles ermöglicht haben schicke ich ganz liebe Grüße aus dem Münsterland und ich werde am Freitag, wenn wir in Ahlen den Tag der Integration feiern, allen erzählen wie schön es in Berlin war. ..."
Frau Röhr hat auf der Website
http://www.senioren-ahlen.de/ einen kleinen Bericht über ihre Erlebnisse in Bellevue veröffentlicht, den wir Ihnen ebenfalls nicht vorenthalten möchten:
"Als ich am Mittwoch, den 13.08. , einen Brief mit dem Stempel "vom Bundespräsidialamt" bekam, war ich doch sehr verwundert. Nach hastigem Aufschlitzen kam als erstes der eingedruckte Bundesadler zum Vorschein und dann las ich die Einladung. "Der Bundespräsident lädt mich und weitere Bürgerinnen und Bürger, die sich in den drei Schwerpunktbereichen engagieren, zu einem Empfang im Schloss Bellevue ein."
Am Freitag den 19.September, war es dann so weit, Ramona Przybylsky und Evija Bruvele-Potoku von der Stadt Ahlen und Irene Tuschewitzki und ich vom Team der Sprachpaten waren vor dieser Einladung zu der "Auftaktveranstaltung der Woche des bürgerschaftlichen Engagements 2008 im Tipi, Zelt am Kanzleramt, Berlin" eingeladen.
Dann hieß es für mich:
"Guten Tag, Herr Bundespräsident!"
Nach der Auftaktveranstaltung "Engagement macht stark" ging es in schnellem Schritt zum Schloss Bellevue. Die Zeit war knapp, unser Termin war um halb drei und es war schon 14:15 Uhr. Die "Köhler Gäste", wie es in einem Schriftstück heißt, erreichten pünktlich zusammen mit Professor Doktor Thomas Olk den Amtssitz des Bundespräsidenten. Nach dem Sicherheits- Check schritten wir durch die gepflegten Außenanlagen und betraten durch das schöne und große Portal Schloss Bellevue. Von der Eingangshalle ging es in die Galerie, wo schon die Reporter auf uns warteten.
Als Herr Köhler mit seinem Gefolge zur Tür rein kam, ging dann ein richtiges Blitzlichtgewitter los. Bevor das obligatorische Gemeinschaftsfoto gemacht wurde, begrüßte er jeden von uns in der Gruppe persönlich, um uns danach zu dem gemeinsamen Gespräch in den Gartensalon einzuladen. Der große Raum mit den hohen Fenstern und dem wunderschönen Kristalllüster beeindruckte mich sehr. Auf dem schönen Tisch, der in der Mitte mit einem herrlichen Rosenbukett dekoriert war, standen Platzhalter mit unseren Namen und wir bekamen eine gute Tasse Kaffee und kalte Getränke angeboten.
Unser Bundespräsident sprach in seiner gekonnten Art allen 23 Millionen ehrenamtlichen Helfern in Deutschland, für die wir neun stellvertretend eingeladen waren, seinen persönlichen Dank aus. Danach bat er zu seiner Linken den ersten der drei Teilnehmer ihm und uns über sein Ehrenamt zum Thema "Umwelt" zu berichten. Bis alle drei dieser Gruppe fertig waren, war unsere dreiviertel Stunde die wir geladen waren schon fast vorbei.
Dann berichteten uns die drei Teilnehmer vom Thema "Soziales" über ihre Projekte. Die Streetworkerin Anna Maria Mika aus Wetzlar machte bei diesem Vorstellungsgespräch einen nachhaltigen Eindruck auf uns und Herrn Köhler, zumal sie jetzt erst 22 Jahre alt ist und schon seit sechs Jahren in diesem Ehrenamt tätig ist. Alle sechs aus diesen beiden Gruppen hatten eine sagenhafte Rhetorik und ich war nur am überlegen, was sagst du gleich? Kannst du dem überhaupt etwas entgegensetzen?
Als schließlich die drei der Gruppe "Bildung" an die Reihe kamen, fragte unser Bundespräsident mich als Erste, wann und wie ich zu meinem Ehrenamt gekommen sei. Ich bekam tatsächlich den Mund auf! Nicht so gewand und sicher wie meine Vorredner, aber es klappte. Nachdem ich diese persönliche Frage beantwortet hatte, bestellte ich ihm die mir auf der achten SINN Konferenz von unserem Bürgermeister und allen anwesenden Senioren erteilten Grüße und übermitteln ihm auch die Einladung zu einem Besuch der Stadt Ahlen.
Herr Köhler fragte nach, als ich über unser Projekt SprachpatInnen in der Freiligrathschule und Diesterwegschule sprach, ob genügend Sprachpaten vorhanden seien. Das musste ich verneinen, denn es werden in diesen beiden Schulen und auch in einigen anderen noch Senioren gebraucht. Er schloss sich auch meiner Meinung an, dass es für viele Senioren besser sei, öfters in der Woche mit Kindern zu lernen, zu spielen und einfach mal eine Zeit mit jungen Menschen zusammen zu sein, als den Tag über einsam vor dem Fernseher zu verbringen und abends mit Rückenschmerzen vom vielen Sitzen ins Bett zu gehen.
Nachdem auch die beiden letzten Teilnehmer ihr Projekt in Sachen Bildung vorgestellt hatten und fast zwei Stunden vergangen waren, sprach uns der Bundespräsident noch einmal seinen Dank aus und gab uns mit auf dem Weg, an alle unsere Mitstreiter zu Hause liebe Grüße und ein herzliches Dankeschön zu übermitteln.
Diese Wünsche gebe ich an ALLE Ehrenamtlichen unserer Stadt Ahlen weiter und ganz besonders an unsere Sprachpaten für die ich sagen durfte:
"Guten Tag Herr Bundespräsident".
PS:
Fast hätte ich es vergessen, im Gästebuch vom Schloss Bellevue steht unter dem Datum von 19. September 2008 auch mein Name, Monika Röhr! Erwähnen möchte ich noch, dass ich froh war über die Begleitung der beiden Damen von der Stadt Ahlen, wofür ich mich beim Bürgermeister recht herzlich bedanke. Mein Fazit, Berlin war diese Reise wert und ich DANKE ALLEN, die mir diese zwei schönen Tage ermöglicht haben."